BARF statt Trockenfutter: So ernährst du Hund & Katze gesund
Stell dir vor: Jahrtausende lang haben Hunde und Katzen das gefressen, was die Natur ihnen bot – frisches Fleisch, Innereien, Knochen und ab und zu Obst oder Gemüse. Sie jagten, sammelten oder wurden von Menschen mit Resten gefüttert, aber immer naturbelassen. Erst in den letzten 100 Jahren veränderte sich die Ernährung unserer Haustiere radikal: mit der Einführung von Trockenfutter, das seit den 1930er-Jahren auf dem Markt ist.
Damals wurde Trockenfutter als revolutionäre Lösung gefeiert: lange haltbar, praktisch, einfach portionierbar. Für die vielbeschäftigten Haustierbesitzer war es ein Segen. Doch im Vergleich zur jahrtausendealten, natürlichen Ernährung unserer Tiere birgt Trockenfutter einige Nachteile, die sich auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken können.
In diesem Beitrag erfährst du, warum Trockenfutter nicht immer optimal ist und warum BARF – Biologisch Artgerechtes Rohes Futter – die artgerechtere Alternative sein kann.
Warum Trockenfutter nicht immer die beste Wahl ist
Trockenfutter hat viele Vorteile: lange haltbar, einfach zu lagern und praktisch zu füttern. Trotzdem gibt es einige Punkte, die du kennen solltest:
- Zu wenig Wasser – Belastung für Nieren & Harnwege
Hunde und Katzen sind von Natur aus Feuchtfresser. Trockenfutter enthält nur etwa 8–10 % Feuchtigkeit. Wer sein Tier nur damit füttert, riskiert:
- geringere Flüssigkeitsaufnahme
- Harnsteinbildung
- Belastung der Nieren, besonders bei Katzen
- Hoher Kohlenhydratanteil
Viele Kroketten enthalten 30–60 % Kohlenhydrate, um die Form zu halten. Für reine Fleischfresser kann das zu:
- Gewichtszunahme
- Blutzuckerschwankungen
- Langfristigem Organstress führen
- Starke Verarbeitung & niedrige Bioverfügbarkeit
- Hitze und Druck zerstören hitzeempfindliche Nährstoffe
- Oft werden künstliche Zusätze notwendig
- Die biologische Wertigkeit von Fleisch und Eiweiss sinkt
- Zahnprobleme
Trockenfutter reinigt die Zähne nicht – Zucker- und Stärkeanteile fördern Plaque und Zahnstein.
Historischer Kontext: Vor der Einführung von Trockenfutter wurden Haustiere überwiegend mit frischem Fleisch, Knochen und Innereien gefüttert. Auch Reste vom menschlichen Essen und frische Beutetiere spielten eine Rolle. Diese Ernährung war natürlich, nährstoffreich und artgerecht, lange bevor industriell hergestelltes Futter aufkam.
BARF: Natürliche Ernährung, die wirklich guttut
BARF setzt auf frisches Fleisch, Innereien, Knochen und Gemüse – so, wie es die Natur für Hunde und Katzen vorgesehen hat.
- Hoher Wassergehalt
Frisches Fleisch enthält 60–70 % Wasser. Dein Tier bleibt hydriert, und die Nieren werden entlastet.
- Natürliche, unverarbeitete Zutaten
Keine künstlichen Lockstoffe, Konservierungsstoffe oder Füllmaterialien. Du weisst genau, was dein Tier bekommt.
- Bessere Nährstoffversorgung
Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme sind in rohem Fleisch voll erhalten und vom Körper besser verwertbar.
- Gesünderes Fell und Haut
Viele BARF-Halter berichten über:
- glänzendes Fell
- weniger Schuppen
- gesündere Haut
- Individuell anpassbar
BARF lässt sich auf Allergien, Unverträglichkeiten, Seniorenbedarf oder Gewichtskontrolle abstimmen.
- Kaumotivation & Zahnpflege
Kauen auf Knochen stärkt die Kaumuskulatur und kann die Zähne unterstützen.
Fazit: Warum BARF die artgerechte Wahl ist
Trockenfutter ist bequem – aber oft stark verarbeitet, kohlenhydratreich und trocken. BARF bietet dagegen:
- artgerechte Ernährung
- hohe Nährstoffqualität
- gesunde Verdauung
- bessere Haut und Fell
- natürliche Feuchtigkeitsversorgung
Wer seinem Tier langfristig etwas Gutes tun möchte, kehrt damit gewissermassen zu den natürlichen Wurzeln der Tierernährung zurück – frisches Fleisch, Knochen, Innereien, wie es seit Jahrtausenden natürlich war. BARF ermöglicht es Hunden und Katzen, ihr Leben gesünder, vitaler und glücklicher zu führen.
Tipp: Beim Einstieg auf ausgewogene Rationen achten, passende Knochenarten und ausreichend Calcium nutzen. Ein einfacher Plan oder Beratung vom Tierarzt sorgt für einen sicheren Start.